Der Besuch von dunklen Partys ist für mich mittlerweile eine Art Medizin, ein positiver Ausgleich für Tage, an denen ich mich traurig fühle. Wenn mir die Musik gut gefällt, dann fühle ich mich sehr wohl und diese Gefühle möchte ich häufiger erleben. Bisher konnte ich das mit der Nightcrawling ausgleichen. Sie findet aber meist "nur" einmal im Monat statt. Zwar habe ich auch noch andere Interessen und muss mir die Wochenenden entsprechend einteilen, aber im Sommer bin ich da recht flexibel. Wenn man tagsüber wegen der Hitze leidet, kann man wenigstens die Nacht nutzen.
Da innerhalb von einer Woche drei Partys in meiner Gegend stattfanden, wollte ich die Chance nutzen, um sie zu testen.
Am 15. Juni ging es zur Horror High School an der Uni. Wenn ich das erste Mal irgendwo bin, bin ich fast immer der erste vor Ort. So war es auch dieses Mal. Warterei stört mich aber nicht, denn ich träume auch gerne vor mich hin und irgendwann ist ja eh Weihnachten.
Im Laufe der Zeit wurde es dann voller, ich sah einige Gesichter, die ich von der Nightcrawling kenne und dachte mir: Aha, die sind ja auch hier!
Die Musik fand ich dank der beiden DJs recht abwechslungsreich. Sogar "Venus in Furs" wurde gespielt, was ich nicht unbedingt erwartet hätte.
Letztendlich war die Veranstaltung ein voller Erfolg und sie wird für mich eine Ergänzung zur Nightcrawling sein.
Am 19. Juni ging es zur Dark Alliance im Kuz.
Das neue Kuz sieht schon sehr schön aus, aber doch etwas "uncool". Egal, ich wollte ja nicht die Halle bestaunen, sondern tanzen.
Die erste Überraschung ergab sich, als ich die Halle betrat. Es war kalt! Sie hatten die Klimaanlage eingeschaltet, weil es tagsüber so warm war. Im Grunde ist das eine gute Idee, denn ich mag keine Hallen, in denen es schon am Anfang tierisch warm ist. Dennoch war ich froh, dass ich noch eine Jacke dabei hatte. Zur Not konnte ich auch rausgehen, dort war es wärmer.
Die Akkustik fand ich nicht so toll. Woran das lag, weiss ich nicht, da ich mich damit nicht auskenne.
Im Nachhinein war der Besuch dieser Veranstaltung ein Missverständnis, da ich wegen der Infos auf der Ausschreibung auch mit anderen Musikstilen rechnete.
Wer EBM mag, dem wird es dort sicherlich gefallen und das dürfte sowieso die Masse sein. Alles andere kann ich nicht einschätzen.
Die Veranstaltung werde ich erst einmal meiden und nur beobachten.
Am 22. Juni ging es zum Fürstentanz nach Bad Homburg.
Beim Einlass hatte ich das Gefühl, dass man mich von oben bis unten mustert. So etwas ist mir bisher noch nie passiert.
Dazu sollte man vielleicht erwähnen, dass ich mich nicht verkleide, sondern einfach nur schwarze Klamotten trage. Meine Reissverschlusshosen mag passen mittlerweile nicht mehr so gut. Also muss ich einfach mehr tanzen, damit ich wieder reinpasse und schon klappt das alles besser. Vielleicht hätte ich mich ja als Frau verkleiden sollen, aber ich hatte keine Lust auf Gelächter auf dem Weg vom Parkplatz zum Lokal.
Das Ambiente fand ich sehr schön, wirkt gemütlich und einige Gäste kannte ich auch vom sehen. Auf jeden Fall sah ich hier mehr verkleidete als auf den anderen beiden Veranstaltungen. Vielleicht erklärt dies die gefühlte Musterung am Einlass.
In der Ausschreibung war zu lesen, in welchem Raum welche Musik gespielt wird. So war für mich klar, wo ich die meiste Zeit des Abends verbringen würde.
Die Musik fand ich sehr gut (z.B. Sisters of Mercy-Dominion, Siouxsie-Red Light, Kirlian Camera-Heldenplatz(?), Boy Harsher-Pain, Creatures-Exterminating Angel, Lebanon Hanover-Gallowdance), aber leider gab es etwas, was mich wirklich nervte. Im Nebenraum durfte geraucht werden und dieser Rauch zog irgendwann rüber. Meine Bronchien fanden das nicht so toll und ich musste häufig husten. Möglicherweise kann ich das Problem umgehen, wenn ich mich nur auf der Tanzfläche aufhalten würde. Das müsste ich nochmal antesten.
Im Grunde war es also sehr schön, bis auf die Sache mit dem Rauch. Insgesamt war es recht voll und ich könnte mir vorstellen, dass es im Winter noch voller wird. Daher werde ich die Veranstaltung wohl eher während der Sommermonate besuchen.